Frischschlamm Hygienisierungsanlage  ⇒  1985 - 2003

Die Frischschlamm Hygienisierungsanlage

Stabilisierter Schlamm aus biologischen Abwasser Reinigungsanlagen enthält wertvolle organische Stoffe, die sinnvoll als Düngemittel auf landwirtschaftlichen Nutzflächen einsetzbar sind. Klärschlamm als (Düngemittel) kann ohne Vorbehandlung (Hygienisierung), pathogene Mikroorganismen oder Stoffanteile (Schwermetalle) enthalten, verschiedene Krankheiten verursachen oder mit Belastungen die Umwelt schädigen.

Der Überwachung von Klärschlamm auf, Belastung von Schwermetallanteilen oder Kontamination pathogener Mikroorganismen, wird grosse Aufmerksamkeit gewidmet. Die landwirtschaftliche Nutzung des stabilisierten Klärschlammes, als eine Möglichkeit der Verwertung, ist in vielen Staaten legislativ (gesetzgebend) geregelt. Ein wichtiges Kriterium welches Klärschlamm für die Verwertung als Düngemittal erfüllen muss, ist der durch die Gesetzgeber (Legislative) zulässigen Grenzwerte (Limitierung) pathogener Mikroorganismen.

Definition des Verfahrens

  1. Überbegriff für Reduktion der Keimzahl ohne Definition des Verfahrens. (BAFU)

  2. Die Entseuchung von Stoffen im Sinne einer grösseren Reduktion der darin enthaltenen Keime.

  3. In der Schweiz ein vielfach gebrauchter, technischer Begriff für die Entseuchung des Klärschlammes.

  4. In Deutschland wird der Begriff in dieser Verbindung von verschiedenen Fachleuten abgelehnt.

  5. In für die Schweiz gültigen Gesetzen wird der Ausdruck «Hygienisierung» im Sinne der «Klärschlammentseuchung» angewandt.

Das Wesen des Verfahrens

Schlammhygienisierung kann auf folgenden zwei Arten erfolgen:

Betrieb der Frischschlamm Hygienisierungsanlage 1985 - 2003

Pasteurisierung

Allgemeine Funktionen

Die Pasteurisation ist der Prozess, bei dem der Frischschlamm auf eine bestimmte Temperatur, nur für kurze Zeit erwärmt wird beispielsweise auf 70 °C über die Dauer von mindestens 30 Minuten. Die optimale Temperatur beträgt 64 bis 70 °C, was eine hohe Stufe der Devitalisierung der pathogenen Mikroorganismen gewährleistet. Die Pasteurisation wird mit der nachfolgenden Schlammstabilisation kombiniert, am häufigsten durch anaerobe Faulung im Faulraum. Die Begründung besteht darin, dass die geschwächten Pathogene in ihrer reduzierten Menge nicht fähig sind mit der anaeroben Biomasse in den Faulbehälter, um das Substrat zu wetteifern und in der Biomasse absterben. Ein weiterer Vorteil des pasteurisierten Schlammes ist seine bessere Stabilisierung und besseren Entwässerungseigenschaften.

Die Pasteurisation läuft in zwei Einrichtungen und zwar im Doppelmantelbehälter, Pasterisationsaustauscher, Schlamm / Schlamm und im Reaktor Pasteurisationsbehälter mit dem externen Wärmeaustauscher, Wasser / Schlamm ab. Der Frischschlamm 14 bis 20 °C wird in die Innenkammer des Doppelmantelbehälters gepumpt. Die Aussenkammer Doppelmantelbehälter wird mit 64 bis 70 °C, aufgeheiztem hygienisierten, pasteurisiertem Schlamm gefüllt. Dieser wird aus dem Reaktor Pasteurisationsbehälter gepumpt. Für die Zeitspanne der Wärmerückgewinnung ist das Mischen in der Innenkammer und Aussenkammer des Doppelmantelbehälters Pasterisationsaustauscher Schlamm / Schlamm bedeutungsvoll, da dadurch die Wärme Übergabe zwischen dem heissen und dem kalten Schlamm verwirklicht wird. Ziel in diesem Wärmeaustauscher ist dass beide Schlamm Temperaturen nahe 39 °C erreichen.

Der vorgewärmte Frischschlamm nahe 39 °C wird in den Reaktor Pasteurisationsbehälter mit dem externen Wärmeaustauscher, Wasser / Schlamm, gepumpt, wo er auf die Temperatur von 65 °C erwärmt wird. Diese Temperatur muss mindestens 30 Minuten eingehalten werden. Die Einhaltung der erforderlichen Temperatur im Reaktor Pasteurisationsbehälter wird mit Temperatursensoren ermittelt. Dem Reaktor, Pasteurisationsbehälter, wird zur Schlammerwärmung, 80 °C heisses Wasser aus dem mit Biogas betriebenen BHKW Blockheizkraftwerk, in den externen Wärmeaustauscher, Wasser / Schlamm, geliefert.

Der pasteurisierte, hygienisierte Schlamm wird wiederum zur Vorwärmung, der nächsten Charge frischen Eingangschlammes, im Doppelmantelbehälter, Schlamm / Schlamm, benutzt. In dieser Weise wird der pasteurisierte Schlamm abgekühlt auf nahe 39 °C, der so dann in den Faulraum gefördert wird wo die Schlammstabilisierung stattfindet.


R + I Schema der Frischschlamm Hygienisierungsanlage
Hygienisierung Blindschaltbild

AEROTHERM Hygienisierungsanlage: Umwelt Technik Buchs (UTB)
Prozessbild für die Visualisierung der Betriebs Zustände

Blindschaltbild der Anlage: Zeichnung Jo Mächler zur Erinnerung
am 13.01.2005


Vorteile und Nachteile der Pasteurisierung

Ausserbetriebsetzung der Frischschlamm Hygienisierungsanlage 2003

Durch eine Vernehmlassung des Bundesrates darf Klärschlamm in flüssiger Form, ab dem 1. Mai 2003 in der Landwirtschaft, nicht mehr verwertet werden. Im Juni 2003 können wir aufgrund dieser Vernehmlassung die Schlammhygienisierung ausser Betrieb setzten.


Rückbau der Frischschlamm Hygienisierungsanlage 2003
Hygienisierung Abbruch Doppelmantelkammer

Hygienisierung Abbruch
Doppelmantelkammer
am 18.05.2005

Freier Platz nach Abbruch der Doppelmantelkammer

Freier Platz nach Abbruch der
Doppelmantelkammer
am 18.05.2005


Die Probleme bei der Frischschlamm Hygienisierung und Ablagerungen
Hygienisierung Ablagerung in Rohrleitung

Hygienisierung Ablagerung
in einer Rohrleitung
am 13.01.2005

Hygienisierung Ablagerungen aus Reaktor

Hygienisierung Ablagerungen
aus dem Reaktor
am 11.01.2005