Nachklärbecken 1 - 4  ⇒  ab 2007

Was passiert in den Nachklärbecken

In biologischen Abwasser Reinigungsanlagen wird im Nachklärbecken Belebtschlamm vom gereinigten Wasser getrennt und als Rücklaufschlamm in die biologische Stufe zurückgeführt. Dadurch verbleiben die Bakterien zirka 10 bis 16 Tage in der Biologie, das Abwasser zirka 6 Stunden. Der nicht in das Belebungsbecken zurück geleitete Rücklaufschlamm wird zum Überschussschlamm oder Sekundärschlamm, und wird zusammen mit dem Primärschlamm der Schlammbehandlung zugeführt. Nachklärbecken sind hinter der biologischen Stufe, Biologiebecken, angeordnet. Die Sedimentation wird durch Verlangsamung der Fliessgeschwindigkeit erreicht. Das gereinigte Abwasser kann jetzt in den Auslaufkanal zum Zürichsee abfliessen. Die Qualität des gereinigten Abwassers ist jetzt so, dass die Restverschmutzung vom Gewässer selbst weiter abgebaut werden kann.


Kennzahlen Nachklärbecken Durchschnitswert 2017- 2019

Nachklärbecken Dimensionen 1 - 4:
Grösse ⇒  Fläche ⇒  Inhalt

Beckengrösse: (L x B x T)  ⇒ (m)
32 m x 6 m x 3.52 m

Beckenfläche: (L x B)  ⇒ (m2)
 ⇒  4 x 192 m2  ⇒ 768 m2

Beckeninhalt: (L x B x T)  ⇒ (m3)
4 x 676 m3  ⇒ 2'700 m3

Aufenthaltszeit:
Min  ⇒  Ø  ⇒  Max

Aufenthalt Min:  ⇒  Min / Ø / Max  ⇒  (h)
4.7 h  ⇒  5.6 h  ⇒  6.4 h

Aufenthalt  Ø :  ⇒  Min / Ø / Max  ⇒  (h)
12.1 h  ⇒  15.1 h  ⇒  16.7 h

Aufenthalt Max:  ⇒  Min  ⇒  Ø  ⇒  Max  ⇒  (h)
5.6 h  ⇒  13.6 h  ⇒  23.3 h

ÜSS Schlamm:  ⇒  Min / Ø / Max  ⇒  (% TS)
Menge  ⇒  Trockensubstanz  ⇒  Fracht

ÜSS Menge:  ⇒  Min  ⇒  Ø  ⇒  Max  ⇒  (m3/d)
70 m3/d  ⇒  162 m3/d  ⇒  248 m3/d

ÜSS TS:  ⇒  Min / Ø / Max  ⇒  (% TS)
2.52  g/l  ⇒  3.1 g/l  ⇒  3.9  g/l

ÜSS Fracht:  ⇒  Min  ⇒  Ø  ⇒  Max  ⇒  (kg/d)
246 kg/d  ⇒  987 kg/d  ⇒  1'517 kg/d

Rücklaufschlamm:
NKB: Flächenbelastung / Schlammvolumenindex / SA

Belastung:  ⇒  Min  ⇒  Ø  ⇒  Max  ⇒  (m/h)
0.17 m/h  ⇒  0.50 m/h  ⇒  1.13 m/h  ⇒ 

SVI:  ⇒  Min  ⇒  Ø  ⇒  Max  ⇒  (mg/l)
Schlammvolumenindex:54.7 mg/l  ⇒  92.5 mg/l  ⇒  166.7 mg/l

Schlammalter:  ⇒  Min  ⇒  Ø  ⇒  Max  ⇒  (d)
9.7 d  ⇒  15.1 d  ⇒  26.1 d

Rechteckbecken mit mechanischer Schlammräumung

In der ARA Untermarch eingesetzte Beckenform ist das längsdurchströmte flache Rechteckbecken. Der Zufluss zum Becken erfolgt stirnseitig über ein Einleitbauwerk mit geregelten Einleitrinnen in die darunter liegendem Schlammtrichter.

Die Einlaufzone ist bei allen Absetzbecken von grosser Bedeutung. Bei längsdurchströmten Rechteckbecken wird der Wasserzufluss gleichmässig auf den ganzen Beckenquerschnitt verteilt werden. Damit wird eine optimale Ausnützung des Beckens erreicht.

Die Ablaufzone befindet sich auf der gegenüber liegenden Seite. Unsere Nachklärbecken weisen je 4 getauchte Auslaufrohre auf. Die unterhalb der Wasseroberfläche angeordneten Ablaufrohre besitzen an der Oberseite Bohrungen auf. Durch diese Bohrungen fliesst das gereinigte Abwasser zum Ablaufkanal und weiter in den Zürichsee. Damit kann zur Beseitigung der Schwimmstoffe eine Schwimmschlammrräumung im Bereich des Wasserspiegels integriert werden.

Für die Schlammräumung sind langsam laufende Kettenräumer eingesetzt. Der abgesetzte Belebtschlamm wird, mit den am Beckenboden gleitenden Balken, zu den Schlammtrichtern geschoben. Die Balken bewegen sich beim zurücklaufen im Bereich der Wasseroberfläche und schieben allfälligen Schwimmschlamm in die beim Auslauf angeordneten Schwimmschlammrinnen.

Das Abziehen des Schlammes aus den Schlammtrichtern geschieht durch Wasserüberdruck.


Schlammräumung und Schlammentnahme aus den Nachklärbecken
Nachklärbecken vor der Inbetriebnahme

Nachklärbecken vor der Inbetriebnahme
am 17.02.2006

Nachklärbecken nach der Inbetriebnahme

Nachklärbecken kurz nach der Inbetriebnahme
am 17.03.2006


Rücklaufschlamm

Beim Belebtschlammverfahren erfolgt nach dem Abbau der Schadstoffe im Abwasser die Trennung des Belebtschlammes vom gereinigten Abwasser in der Nachklärung. Der abgetrennte Belebtschlamm wird in die Belebungsbecken als Rücklaufschlamm zurückgeführt.

Überschussschlamm

Belebtschlammmenge, die zur Konstanthaltung der Biomassenkonzentration und des Schlammalters aus der Belebungsanlage abgezogen wird. Der Überschussschlamm (Sekundärschlamm) wird in der Überschussschlammeindickung, Hochleistungszentrifuge 10 - 15 fach eingedickt und direkt zur Schlammbehandlung gepumpt.