Umwälztechnik und Durchmischtechnik Faulraum mit Gaseinpressung ab 2003

Der Schlamm im Faulraum wird immer umgewälzt

Die Bakterien können nur Stoffe abbauen oder umbauen, wenn sie mit den abbaubaren Stoffen in direkten Zellkontakt treten. Damit dies gewährleistet werden kann, muss der Kontakt zwischen den organisch abzubauenden Stoffen und den Bakterien kontinuierlich sein. Das ist der Grund warum der Faulraum dauerhaft umgewälzt und somit gut durchmischt wird.

Die Umwälzung ist auch wichtig um die Stoffwechselprodukte, Biogasblasen aus dem Schlamm abzuführen. Durch eine gut funktionierende Umwälzung wird auch sichergestellt dass keine Temperaturschichtungen, Temperaturunterschiede entstehen. Wenn die Umwälzung gut funktioniert wird auch die Sedimentation des Faulschlammes verhindert.

Ohne funktionierende Umwälzung würde sofort eine Schwimmschlammschicht. Eine gute Umwälztechnik oder Durchmischtechnik löst all dies Aufgaben gleichzeitig.

Der 1973 eingebaute Schraubenschaufler wird ersetzt

Im Betriebsjahr 1985 entscheidet sich die ARA Untermarch für 2 Arten

Der Frischschlammeintrag, von aktuell 32 - 50 Kubikmeter pro Tag, schlammpumpe in 3 - 4 Chargen in den Umwälzkreislauf der der Faulraum kontiunierlich umgewälzt. Der gesamte Faulraum Inhalt und die in Chargen eingetragene Menge wird durch den Aussenliegenden Wärmetauscher kontiunierlich auf 38 °Celsius gehalten. Dies ist mit der Trockenaufgestellten Umwälzpumpe bereits vorhanden.

Für die sehr gute Durchmischung des Schlammes im Faulraum setzen wir ab Betriebsjahr 1985 auf das Verfahren Gaseinpressung. Grosse und mittlere, schnell aufsteigende Gasblasen erzeugen eine turbulente Strömung die den Faulschlamm von unten nach oben bewegt. Aus physikalischer Erkenntnissen wird das Faulgas peripher unten im Faulraum eingepresst. Dadurch wird der Faulschlamm aussen nach oben strömen und in der Mitte wieder nach unten.

Die Gaseinpressung fördert die bei der Biogasproduktion entstehenden Gasblasen nach oben. Dies funktioniert folgendermassen:

  1. Die durch die Gaseinpressung turbulent aufsteigenden Gasblasen scheren die produzierten kleinen, an Feststoffen haftende Gasblasen ab.

  2. Die eher kleinen gebildeten Gasbläschen vereinigen sich so mit den grossen Gasblasen und werden nach oben begleitet.

  3. Wegen dieser grossen Turbulenz kann sich keine Schwemmdecke bilden

  4. Oben im Faulraum angekommen wird das neugebildete Biogas in den Gasspeicher und anschliessend zur Verwertung im Blockheizkraftwerk genutzt

Die zwei eingesetzten Gaskompressoren sind abwechslungsweise jede Stunde währebd 10 - 12 Minuten in Betrieb. Dies ergibt eine Betriebsdauer von 4 - 5 Betriebstunden pro Tag. Zur Kontrolle sind im Betriebsraum in jeder der 5 Lanzenleitung ein Schauglas mit einer Strömungsklappe eingebaut. Zusätzlich ist in jeder Lanzenleitung ein Kugelhahn für den gezielten Einzelbetrieb eingebaut. Diese Massnahmen haben sich bewährt. Wir haben festgestellt, wenn alle 5 Einpresslanzen gleichzeitig in Betrieb sind, 2 Lanzen mit der Zeit verstopfen. Unsere Massnahme, wir betreiben nur 3 der 5 Lanzen gleichzeitig.

Die Vorteile des von uns eingesetzte Systems sind:
  1. Grosser Energieeintrag pro m3 Schlamm

  2. Keine beweglichen mechanische Teile im Faulraum

  3. Keine Schwimmdecken

  4. Kein sinnloses Mitdrehen der Schlammmasse

  5. Keine toten Zonen


Gaseinpressung
Gaseinpressung Kompressorenraum

Gaseinpressung Kompressoren Raum
am 17.03.2013

Gaseinpressung Faulraum

Gaseinpressung Faulraum
am 17.03.2013


Gaseinpressung Lanzenkontrolle und Kondensatschleuse im Gaskompressorenraum
Gaseinpressung Lanzenkontrolle

Blick auf die Lanzenkontrolle
am 17.03.2013

Gaseinpressung Kondensatschleuse

Gaseinpressung Kondensatschleuse
am 10.10.2009