Greiferrechen 1973 - 1985


Der Greiferrechen ab 1973
Stabrechenanlage und Sandentnahme

Greiferrechen 30mm im Rechenkanal 2 und im
Hintergrund die Mammutpumpe der Sandentnahme
am 13.07.1973

Der Grobrechen

  • Als Schutz des automatisierten Greiferrechen, ist im Rechenkanal ein Grobrechen mit mobilen Lammellen mit einer Lichtweite von 100mm angeordnet.

  • Die Wartung und der Unterhalt, Reinigung des Grobrechen ist Handarbeit vom Bertiebspersonal erforderlich.

Wie funktioniert der automatische Betrieb des Greiferrechen

  1. Der «Abwasserzulauf» durch den Rechenkanal hat zur Folge.
    Grössere Feststoffe bleiben an den Stäben des Greiferrechen hängen.
    Die Durchflussmenge durch den Greiferrechen nimmt immer mehr ab.

  2. Die «Einstau Situation» vor dem Greiferrechen hat folgende Wirkungen:
    -   Wasserstand «vor dem Rechen» steigt.
    -   Wasserstand «nach dem Rechen» sinkt.

  3. Perlrohr-Messung 1 im Rechenkanal: Wasserstand vor dem Rechen

  4. Perlrohr-Messung 2 im Rechenkanal: Wasserstand nach dem Rechen

  5. Erster «Grenzwert» schaltet zum richtigen Zeitpunkt den Greiferrechen «EIN»

  6. Zweiter «Grenzwert» schaltet zum richtigen Zeitpunkt den Greiferrechen «AUS»

  7. Keiner der beiden Messwerte kann direkt sinnvoll eingesetzt werden

  8. Vorgehen:
    Greiferrechen im Handbetrieb betreiben und beobachten was passiert.
    Wir steigen beim 2. Punkt ein, wählen den Zeitpunkt: Greiferrechen «HAND EIN»
    Rechenharke fährt nach unten, taucht bis zum Wendepunkt ein:
    -    Wasserstand vor Rechen steigt und Wasserstand nach Rechen sinkt.
    Rechenharke fährt mit Rechengut nach oben, gibt den Durchfluss im Rechenkanal frei:
    -    Wasserstand im Rechenkanal «vor Rechen» sinkt
    -    Wasserstand im Rechenkanal «nach Rechen» steigt
    Rechenharke am Wendepunkt oben, streift das Rechengut ab, auf das Förderband.
    -    Wasserstand «vor und nach Rechen» ist gleich.

  9. Der «Grenzwert» für den «EIN» Schaltbefehl Greiferrechen.
    Er wird im 2. Punkt sichtbar und auch hörbar.
    Es ist der «Wasserstand Unterschied» der zwei Messungen im Rechenkanal.
    Der «Wasserstand Unterschied» kann bei jeder Zulaufmenge verwendet werden.

  10. «Grenzwert» Greiferrechen «EIN»  (NvR-10) - (NnR-11) ≥ 15cm
    Unser Druck-Messsystem: Differenzdruck = (NvR-10) - (NnR-11)

  11. «Grenzwert» Greiferrechen «AUS»  (NvR-10) - (NnR-11) ≤ 5cm
    Unser Druck-Messsystem: Differenzdruck = (NvR-10) - (NnR-11)

Geschichte der Kehrichtentsorgung im Linthgebiet

  • Bis Anfang 1970 wird Abfall in der Schweiz in Deponien aufgeschichtet, dort verbrannt oder in der Natur wild entsorgt.

  • Die verursachten Rauchemmissionen gehen zu Lasten der Lebensqualität und hat verheerende Folgen für die Umwelt.

  • Erst die Erneuerung des Gewässerschutzgesetzes 1971 verbesserte die Situation.

  • Die Kantone werden verpflichtet, Abfälle schadlos zu entsorgen.

  • Der Bund unterstützte den Bau von Kehrichtverbrennungsanlagen finanziell.

Das Rechengut wird zum Problem

  • Das entfernte Rechengut enthält viele organisch verwertbare Inhaltsstoffe.

  • Entwicklung der Rechengut Entsorgung.
    -    Rechengut Entsorgung KVA 1975 - 1979  ⇒  61.6 m3 / Jahr
    -    Rechengut Entsorgung KVA 1980  ⇒  85 m3 / Jahr
    -    Rechengut Entsorgung KVA 1981  ⇒  66 m3 / Jahr
    -    Rechengut Entsorgung KVA 1982  ⇒  42 m3 / Jahr

  • Die Lösung: Im Betriebsjahr 1981 installiert die Firma Roshard für die vielen organisch verwertbare Inhaltsstoffe. Eine einfache Rechengutpresse.


Darstellung Schaltanlage Disposition Einbau Feld 19: im Bild links  ⇒  und die Beschreibung auf der rechten Seite


Differenz-Druckwaage Rechensteuerung

Pneumatische Messtechnik eingebaut im Feld 19:
2 Perlrohr Niveaumesswerte werden in der
Differenz Druckwaage verglichen und steuern den
Greiferrechen die 3. Perlrohr Niveaumessung
steuert das Schneckenpumpwerk
am 04.05.1973

  • Externe Druckluft Aufbereitung:
    Damit in der Schaltanlage keine Feuchtigkeit entsteht.
    Wird die Druckluft extern im Kompressorenraum aufbereitet.

  • «entwässert» und auf einen:
    «konstanter Druck» 1.5 - 2.0 bar reduziert:

  • Mit Druckleitung (1) 12mm ⇒  führt in die  ⇒ Schaltanlage
    Im Feld 19  verteilt auf:

  • 3 Pneumatische Handhebel 3/3 Wegeventile  ⇒  3 Perlrohr Niveaumessungen
    mit je 3 Schalterstellungen (2) für Wartung und Unterhalt

  • «messen» ⇒ Betrieb

  • «entlasten» ⇒ für 1 Minute bleiben Mittelstellung

  • «spülen» ⇒ Wartung

  • Perlrohr Niveaumessung (3) «vor dem Rechen»
    «Mengendurchfluss Regler mit Schwebekörper»
    Einstellen auf: 15 N l/h  ⇒  Beschränkt den max. Druckluftverbrauch.

  • Perlrohr Niveaumessung (4) «nach dem Rechen»
    «Mengendurchfluss Regler mit Schwebekörper»
    Einstellen auf: 15 N l/h  ⇒  Beschränkt den max. Druckluftverbrauch.

  • Perlrohr Niveaumessung (5) «Pumpensumpf Schneckenpumpwerk»
    «Mengendurchfluss Regler mit Schwebekörper»
    Einstellen auf: 15 N l/h  ⇒  Beschränkt den max. Druckluftverbrauch.

  • «Differenz Druckwaage» (6)
    mit 2 Niveau Messanschlüssen:

  • Perlrohr Niveaumessung (3) «vor Rechen»

  • Perlrohr Niveaumessung (4) «nach Rechen»

  • Perlrohr Niveaumessung (5) «Pumpensumpf Schneckenpumpwerk»


Darstellung im Elektroschema der Rechensteuerung 1973 - 1985 Bild links  ⇒  und die Beschreibung auf der rechten Seite


Schematische Darstellung Differenz-Druckwaage Rechensteuerung

Schematische Darstellung der Rechensteuerung: Feld 19 mit: Perlrohr
Niveaumessungen vor / nach Rechen und der Auswertung durch die
Differenz Druckwaage gemäss Grenzwert (14) Hysterese (15)
am 04.05.1973

  • Drucklufteinspeisung: (1) Auf den Verteiler für
    2 Mengendurchfluss Regler (2) + (3) mit Schwebekörper Perlrohr
    3 Handhebel 3/3 Wegeventil (4) + (5) Perlrohr «spülen»

  • Schlauchinstallation Perlrohrmessung: vor Rechen
    Vom Durchflussmengen Regler (2) Druckluft nach (6) Eingang Perlmesskopf
    -   Abgang 1 Perlmesskopf (6) nach (8) Perlrohr (NvR-10) Rechenkanalsohle.
    -   Abgang 2 Perlmesskopf (6) nach (10) Differenz Druckwaage Messwert (NvR-10)

  • Schlauchinstallation Perlrohrmessung: nach Rechen
    Ist die gleiche Beschreibung, einziger Unterschied: Nummern (--)

  • Funktion Perlrohrmessung: Niveaumessung vor Rechen
    Durchflussmengen Regler (2) liefert Druckluftmenge 15 N l/h zu Perlmesskopf (6)
    jetzt steigt der Druck in der Membrane (10) Differenz Druckwaage
    am Perlrohr (8) ist die Höhe der Wassersäule vor Rechen (NvR-10).
    Wenn der Druck (NvR-10) erreicht ist perlt die konstant geregelte Druckluft aus.
    Das Niveau (NvR-10) ist 1:1 an der Membrane der Differenz Druckwaage.

  • Funktion Perlrohrmessung: Niveaumessung nach Rechen
    Ist die gleiche Beschreibung, einziger Unterschied: Nummern (--)

  • Auswertung Differenz Druckwaage: (NvR-10) minus (NnR-11)
    -   Die Membrane mit Druckwert (NvR-10) wirkt am Waagebalken von oben.
    -   Die Membrane mit Druckwert (NnR-11) wirkt am Waagebalken von unten.
    Das Resultat am Waagebalken Druckwaage ist (NvR-10) - (NnR-11) = Differenzdruck


Das Rechengut 1973 - 1981 ohne Vorbehandlung,    1981 - 1985    mit einfacher Rechengutpresse, in die 800 Liter Container


Förderband ohne Rechengutpresse

Vom Greiferrechen auf das Förderband und bis
bis Ende 1981 ohne Rechengutehandlung direkt in
die 800 Liter Container zur KVA
ab Ende 1981 einfache Rechengutpresse in Betrieb
am 10.04.1973 (Historische Aufnahme)

  • Endschalter am Balken: Funktion, Einstellung und Anschluss
    Endschalter (ES-O): (14) Schaltpunkt «EIN»  ⇒  grösser 15cm  ⇒  Schliesser Kontakt
    Endschalter (ES-U): (15) Schaltpunkt «AUS»  ⇒  kleiner 5cm  ⇒  Öffner Kontakt

  • Das Grenzwert Relais (16)  ⇒  Greiferrechen «EIN»  ⇒  «K1»
    Die Selbsthalteschaltung: «K1»  ⇒  Schliesser Kontakt: 13 - 14
    Potentialfreier Kontakt: «EIN» Schaltbefehl:  ⇒  Schliesser Kontakt: 23 - 24

Einstellungen Betriebspersonal Rechensteuerung

  • Einstellung: Blaues Gewicht am Balken «EIN» «Schaltpunkt» (Niveau Differenz) grösser = 15 cm (Bild links)

  • Einstellung: rote Rändelschrauben «AUS» «Schaltpunkt» (Hysterese) grösser = 12 cm (Bild links)

  • Erklärung: 15cm - 12cm = 3cm; also kleiner 3cm schaltet die Rechenanlage aus

  • Die Grundstellung: Niveaudifferenz kleiner 3cm Rechenanlage ist nicht in Betrieb

Niveaumessungen mit Perlrohr Technik

  • Das Einperlen von Druckluft aus der Rechenkanalsohle

  • Druckluft 1.50 bar max. 400 N l/Tag pro Messstelle

  • 2 Durchflussmengen Regler mit Schwebekörper um Druckluftverbauch max. 10 - 15 N l/h

  • In der Rechenkanalsohle ist vor und nach dem Rechen ein 8 mm PE Schlauch eingelegt

  • Für jede Messwerterfassung benötigen wir ein T-Stück:
    -   1. Anschluss T-Stücks am Durchflussmengen Regler
    -   2. Anschluss T-Stücks Schlauch zur Kanalsohle
    -   2. Anschluss T-Stücks Differenz Druckwaage

  • Das gleiche wird für die zweite Messwerterfassung ausgeführt

  • Die Messwerte sind in der Einheit (mm WS) Millimeter Wassersäule oder mm H2O

  • Der Messwert kann in mbar umgerechnet werden: 1 mm H2O = 0,0980665 bar

  • Beispiel sind es 15 cm = 150 x 0.0980665 bar = 14.71 mbar

Was für Geräte sind notwendig

  • ⇒ 1 Perlrohr-Niveaumessungen vor dem Rechen
    ⇒ 1 Perlrohr-Niveaumessungen nach dem Rechen

  • ⇒ 1 Differenz Druckwaage mit Steuerrelais mit Selbsthaltung
       - mech. Einstellung ⇒ «Niveaudifferenz»
         am Balken Differenz Druckwaage «EIN» Schaltpunkt
       - mech. Einstellung ⇒ «Hysterese»
         am Balken Differenz Druckwaage «AUS» Schaltpunkt

  • ⇒ 1 Rechenanlage
    ⇒ 1 Förderschnecke

Funktionsablauf Grundstellung:

  1. Es fliesst eine bestimmte Abwassermenge im Rechenkanal
    ⇒ - kein Rechengut befindet sich am Rechen
    ⇒ - die Rechenanlage ist ausgeschaltet + betriebsbereit

  2. Beide Niveaumessungen zeigen, unabhängig von der Zulaufmenge, das gleiche Niveau

  3. Rechengut bleibt an den Rechenstäben
    ⇒ - dadurch fliesst weniger Abwasser durch den Rechen
    ⇒ - das Abwasser staut sich vor Rechen
    ⇒ - das Niveau Messstelle vor Rechen steigt an
    ⇒ - das Niveau Messstelle nach Rechen sinkt ab
    ⇒ - der Balken der Differenz Druckwaage bewegt sich nach oben
    ⇒ - der Endschalter (ES-U) schaltet «EIN» der Differenz Druckwaage bewegt sich nach oben

  4. Die eingestellte Schaltpunkt der Differenz Druckwaage wird erreicht
    ⇒ - der elektrische Positionsschalter (Schliesskontakt) an der Druckwaage schaltet «EIN»
    ⇒ - der Schaltpunkt schaltet das Steuerrelais ein, der Hilfskontakt schliesst, das Steuerrelais geht in die Selbsthaltung.

  5. Die Rechenanlage und das Förderband schalten «EIN»
    ⇒ - die Rechenanlage geht in Betrieb
    ⇒ - räumt das anliegende Rechengut
    ⇒ - auf das laufende Förderband
    ⇒ - der elektrische Positionsschalter (Schliesskontakt) an der Druckwaage schaltet «AUS»
    ⇒ - das Steuerrelais bleibt in der Selbsthaltung

  6. Die Niveaudifferenz sinkt
    ⇒ - der zweite elektrische Positionsschalter «Hysterese» unterbricht die elektrische Haltung
    ⇒ - die beiden Niveaumessungen zeigen wieder den gleichen Wert an
    ⇒ - die Differenz Druckwaage Hysterese schaltet «AUS»
    ⇒ - das Steuerselais geht aus der Selbsthalteschaltung

  7. Die Rechenanlage schaltet «AUS»
    ⇒ - die Rechenanlage ist ausgeschaltet + betriebsbereit
    ⇒ - das Förderband schaltet verzögert «AUS»

  8. Funktionsablauf: ⇒ Ende

  9. Die Grundstellung: ⇒ ist erreicht