In der Behandlung von Abwasser macht man sich für den Abbau von Schmutzstoffen in der biologischen Stufe einer ARA die Eigenschaften der Mikroben zunutze. Konventionell bilden diese Mikroben vorwiegend flockenartigen Schlamm. Im Rahmen des Projekts zur Kapazitätssteigerung der biologischen Stufe auf der ARA Untermarch wurde entschieden ein Pilotprojekt mit dem granulierten Schlamm-Verfahren durchzuführen. In diesem Verfahren kann mit einem Hydrozyklon der Schlamm selektiert werden, so dass Schlamm mit guten Eigenschaften von Schlamm mit schlechten getrennt wird. Der gute, granulierte Schlamm, wird im System gehalten, während der schlechtere flockenartige Schlamm entsorgt wird. Mit einer höheren Menge an «gutem» (granuliertem) Schlamm kann somit im gleichen Beckenvolumen eine Erhöhung der Kapazität erreicht werden.
Als Erfolgskontrolle des Verfahrens wurden Messungen zur Bestimmung des Anteils an granuliertem Schlamm, also Schlammpartikel >0.2 mm, durchgeführt. Qualitativ war unter dem Mikroskop der Unterschied zwischen dem schlechten und dem guten Anteil des Schlamms direkt nach dem Selektionieren gut zu beobachten (Abbildung 1).
Abbildung 1: Typisches Bild der Schlammfraktion >0.2 mm aus dem Hydrozyklon welche dem System entzogen wird (A), und welche zurückgehalten wird (B). Fotos: Hunziker Betatech AG, Zürich 2024
Mittels Siebung des Schlammes aus dem Belebungsbecken konnte nach kurzer Zeit auch quantitativ ein bereits zufriedenstellender Anteil an granuliertem Schlamm gemessen werden (Abbildung 2). Der Prozess der Schlammgranulierung war im Mai 2024 also in vollem Gange.